Chilikadrotna- und Mulchatna River
[Seite 2 von 2] [zurück]
Am nächsten Tag ging es zunächst über eine seenartige
Erweiterung auf ruhigem Wasser weiter bis der Chilikadrotna wieder
eng und schnell wurde.
Viele große Felsen lagen im Fluss, über denen das Wasser
nur so hinwegschoss. Stehende Wellen von einem halben Meter gehörten
dazu, ebenso wie zahlreiche Sweeper an der unterspülten Uferböschung.
Tagelang
mussten wir höllisch aufpassen, da auch 40 Kilometer unterhalb
der Twin Lakes die Strömung immer noch gewaltig war und kaum
Zeit zum reagieren ließ. Einige Stellen treidelten wir lieber
ab, andere umtrugen wir, auch wenn wir so nur sehr langsam vorwärts
kamen.
In
einer tückischen Kurve wartete wieder ein Sweeper auf uns.
Mit einer Seilfähre rückwärts hatte ich es gerade
noch geschafft, heil daran vorbeizukommen. Anette hatte weniger
Glück, lief auf und kenterte. Sie wurde aus dem Boot gefegt
und fast hundert Meter weit flussab gespült, bis sie sich an
einer Kiesbank entnervt ans Ufer retten konnte. Das Boot konnten
wir ebenfalls bergen. Den Rest des Tages trockneten wir unsere Sachen
an einem großen Lagerfeuer.
Etwa
8 km oberhalb des Little Mulchatna River warteten dann Stromschnellen
der Klasse III auf uns. Wir waren vorsichtig geworden, treidelten,
wo immer es ging, die Boote stromab oder trugen sie durch den Uferwald,
bis das Paddeln wieder sicher wurde. In der Literatur wird diese
Stromschnelle immer 8 km stromab des Little Mulchatna beschrieben,
aber das ist einfach nur falsch. Sie ist definitiv oberhalb!
Unterhalb
des Little Mulchatna River wird der Fluss ruhiger, auch wenn er
immer noch sehr schnell ist. Am siebten Tag erreichten wir den Mulchatna
River der stellenweise mehr als hundert Meter breit ist. Die folgenden
250 km auf dem Mulchatna- und Nushagak River bis nach New Stuyahok
konnten wir in 5 gemütlichen Tagen zurücklegen. Und die
Regenbogenforellen die wir unterwegs dort fingen, entschädigten
uns etwas für die vielen unfreiwilligen Bäder der letzten
Tage.
|