Wolf
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Wolf
Hebel - Auf der Suche nach Freiheit
Es
war im Jahr 2004, als wir Wolf zum ersten Mal in Ruby besuchten.
Damals waren wir auf der Durchreise während unserer Tanana-Yukon-Tour
mit Endpunkt Galena. Und diese fünf Stunden in Wolf's Hütte
im Juli 2004 sollten der Beginn unserer Freundschaft sein.
Wolf
wanderte 1961 von Braunschweig zunächst nach Kanada und wenig
später von dort in die USA aus. 1967 kam er nach Alaska und
blieb dort bis zum heutigen Tag. Er ist mittlerweile als der "German
Artist" weit über Alaska hinaus bekannt: Früher schnitzte
er vor allem Tierfiguren in Speckstein, Mammutelfenbein und -knochen;
heute malt er entsprechende Motive in Elchschaufeln oder schnitzt
Tiere aus diesem Material.
Wolf prägt zeitlebens gradliniges Handeln in punkto "Was
halte ich für richtig, für falsch; was möchte ich,
was nicht". Dazu eine starke Naturverbundenheit und Abenteuerlust;
verbunden mit tiefem Respekt vor der belebten Umwelt. Er ist der
Auffassung, daß man jeden Tag mindestens einmal das Gesetz
brechen sollte, um ein vernünftiges Leben zu führen. Und
nie sieht man ihn ohne ein T-Shirt oder Sweat-Shirt mit Wolfs-Motiv.
Und nie ohne Thorak, seinen Wolf-Schäferhund-Mischling.
Schon
bald nach unserer Rückkehr im Herbst 2004 war klar: wir helfen
Wolf, in Deutschland einen Verlag für seine Autobiografie zu
finden. Der Verlag Neumann-Neudamm hatte Interesse. Am 18.Dezember
2008 ist "Auf der Suche nach Freiheit" als gebundenes
Werk auf 320 Seiten erschienen, mit zahlreichen Farbbildern aus
Wolfs bewegtem Leben.
Das Buch (Preis 19,95 €) kann bei uns einfach per Email
(
)
bestellt werden.
Zum
Buch:
Wolf zieht als Kind mit seiner Familie in den Kriegswirren von Berlin
über Ostpreußen und das Sudentenland nach Braunschweig,
wo er eine Lehre als Glasbläser absolviert und 1958 heiratet.
Dessen ungeachtet wächst sein Naturinteresse, sein Drang nach
Wildnis und Abenteuern. 1961 beschließt er, mit seiner Frau
nach Kanada auszuwandern. Arbeit zu finden ist schwer, und die Situation
verschärft sich mit der Geburt der ersten Tochter. Die Suche
nach einem vernünftigen Einkommen führt ihn allein nach
Kalifornien; als seine Familie später nachkommt, ist die Entfremdung
nicht zu leugnen und es kommt zur Scheidung.
Wolf
gewinnt zwei Freunde, unternimmt mit ihnen Touren ins nahe Mexiko,
sucht aber dazwischen immer wieder die Einsamkeit in der Wüste.
Eines Tages im Jahr 1967 beschließen die drei, wieder einmal
arbeitslos, mit einem alten umgebauten Kleinlaster nach Alaska zu
fahren. Nach ihrer Ankunft in Anchorage suchen die Männer Arbeit;
Wolf ist vorübergehend im Zoo beschäftigt. Im Sommer des
nächsten Jahres aber hält ihn nichts und er paddelt gemeinsam
mit seiner zukünftigen Frau Alice, einer Eskimo, den Yukon
im Faltboot hinab. Wolf lernt die letzten beiden Einwohner des Dorfes
Kokrines kennen, den Indianer Frank und seine Lebensgefährtin
Josephine. Später zieht er mit Alice nach Kokrines und zwischen
Wolf und Frank entwickelt sich eine tiefe Freundschaft. Frank vermittelt
Wolf auf sensible Weise vieles vom alten Wissen der Athabaskan-Indianer.
Wolf wird zum Trapper, Fischer und Jäger und zieht die Stille
der Natur irgendwelchen Menschenansammlungen immer mehr vor.
Zur
Geburt der gemeinsamen Tochter Diana kehren Wolf und Alice auf ihr
Drängen hin in die Zivilisation nach Fairbanks zurück,
und er arbeitet an der Universität. Doch er hält es nicht
in der Stadt aus; unternimmt Flussfahrten mit Freunden und will
auch dauerhaft zurück an den Yukon. Aufgrund veränderter
Bodenbesitzverhältnisse kann die Familie nicht nach Kokrines
zurückgehen, und so baut Wolf in der 50 km stromab von Kokrines
liegenden Yukon-Siedlung Ruby ein Haus. Wolf erlebt in Ruby die
Probleme der Indianer mit: entfremdet von ihrer eigenen Kultur,
offiziell ausgestattet mit Nutzungsrechten an der Natur, die sie
oft in zweifelhafter Weise einsetzen, betäubt vom Alkohol.
In Ruby verdient er den Lebensunterhalt für die Familie als
Lehrer und als Kunsthandwerker - mit Figuren aus Speckstein, Mammutelfenbein,
Elchgeweihen und Knochen, die er von Zeit zu Zeit in Fairbanks oder
Anchorage verkauft. Mit Freunden macht sich Wolf immer wieder auf
die nicht ganz ungefährliche Suche nach Mammutelfenbein in
den "Bone Yards" des Yukons.
1978
kommt während einer gemeinsamen Reise mit alten Freunden nach
Mexiko Sohn Logan zur Welt. 1991 zieht es Alice endgültig nach
Nome, ihren Heimatort, zurück. Wolf bleibt mit Logan in Ruby.
Später wohnt er allein dort, reflektiert kritisch manche Entwicklung
der "modernen Zivilisation".
Unser
Fazit: Lesenswert!!!
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