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Ufer des Grenavatn
Island im Hochsommer, Über die Hekla nach Landmannalaugar
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Früh morgens um 5:20 Uhr war ich auf den Beinen. Auf keinen Fall wollte ich den 7:00 Uhr Bus verpassen, der mich vom Campground zum zentralen Busterminal BSÍ in Reykjavik bringen sollte. Dort angekommen, löste ich erst einmal ein Ticket der Austurleid Busgesellschaft und vereinbarte mit dem Busfahrer, mich am Fuß der Hekla, Islands bekanntesten Vulkan, abzusetzen. Pünktlich um 8:30 Uhr waren wir unterwegs, fuhren zunächst auf der Ringstraße gen Osten, bogen bei Selfoss nach Norden ab, um schließlich auf der Piste Nr. 26 mit 60 Sachen über den Schotter zu donnern. Dann kam meine große Stunde: Der Bus hielt, der Fahrer stieg mit mir aus. Die anderen Fahrgäste schauten ein bischen schief, und wir luden meinen Rucksack aus. In einer gewaltigen Staubfahne brauste der Bus schließlich weiter und ließ mich einsam am Straßenrand zurück. In den nächsten Tagen wollte ich die Hekla besteigen, und weiter bis nach Landmannerlaugar (die warmen Quellen der Männer vom Land) laufen.
Zur Orientierung hier eine Übersichtskarte

Ich schulterte meinen Rucksack und marschierte los, Richtung Südost, über weite Lava- und Aschefelder des Heklaausbruchs von 1970. Nach einer Stunde erreichte ich den Grenavatn, (auf manchen Karten auch als Saudafellvatn bezeichnet) einen fast kreisrunden See inmitten eines schwarzen Aschefeldes. Der See gefiel mir ausgezeichnet und so beschloß ich, zu bleiben und baute mein Lager auf. Drei Stunden später blies ein kräftiger Wind, das Barometer fiel mit beachtlicher Geschwindigkeit: Der Höhenmesser hob den See von 322 auf 380 Höhenmeter.
Schlechtwetter kündigte sich an. Die sanft ansteigenden, schwarzen Flanken der Hekla verschwanden bald in den Wolken.

Am nächsten Morgen pfiff der Wind noch immer, aber es war trocken, sodass ich mit dem eigentlichen Aufstieg beginnen konnte. Über weite Lavafelder führte mein Weg südwärts. Eigentlich ließ es sich gut auf der Lava gehen, da eine dünne Ascheschicht sie bedeckte. Allerdings lauerten unter der Asche oft auch Hohlräume, in die ich durchbrach und stürzte.
Bis zum Plateau der Litla Hekla auf etwa 1000m verlief der Aufstieg ohne weitere Probleme. Die Nordflanke der Hekla war oberhalb jedoch vergletschert und mit steilen Schneefeldern verziert, sodass ich mich entschied, über den flacheren Ostgrat weiter aufzusteigen. Dazu musste ich zunächst den Nordhang gen Osten queren ohne allzuviel Höhenmeter zu verlieren: Eine wahre Schinderei, da die Asche leicht ins Rutschen geriet und ich bis zu den Knöcheln drin versank. Stellenweise versteckten sich Blankeisfelder unter einer handbreit Asche, sodass ich manches Mal stürzte und wieder einige Höhenmeter auf dem Hintern rutschend verlor. Nach insgesamt zehn Stunden erreichte ich am Ostgrat ein kleines Plateau, das Trinkwasser und genug Platz fürs Zelt bot. Die Tagesbilanz war mager: 10 km Strecke und 700 Meter im Aufstieg.

Der Gipfeltag war ernüchternd: Schon früh am Morgen war der gesamte Gipfelbereich in dichte Wolken gehüllt. Trotzdem begann ich mit dem Aufstieg in der Hoffnung, die Sicht würde sich bessern.

Zeltaufbau in der Aschewüste
Camp am Grenavatn
Fast leblose Aschewüste
Pause auf dem Plateau der LitlaHekla
Vergletscherter Nordhang der Hekla
Unterwegs zum Ostgrat der Hekla
Camp auf dem Ostgrat der Hekla