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Inselgruppe im Süden des Iliuk Arm
Katmai [Seite 3 von 4] [weiter][zurück][1][2][3][4]

Wieder auf dem Wasser, paddeln wir immer wieder durch rundgeschliffenes, helles Lavagestein, das auf dem Wasser schwimmt - ein seltsamer Anblick. Der Iliuk Arm schimmert trüb-türkis durch die Sedimente des Savonoski Rivers. Wind kommt auf, und Berge von Treibholz überhäufen an vielen Stellen den dunkelgrauen Schotter des Seeufers. Dann drängt der Margot Creek mit Kraft in den See. Wir paddeln in seine etwa 10m breite Mündung; wenige Meter stromauf befindet sich mittig eine flache kleine Kiesinsel, auf der angefressene Lachse zwischen Prankenabdrücken herumliegen - Möwen haben uns den Imbiß schon von weitem angezeigt. Kaum sind wir ausgestiegen, taucht etwa 70m vor uns am linken Ufer plötzlich eine Bärin mit einjährigem Jungen auf. Wir ziehen uns in unsere Boote und aufs Wasser zurück; die Bärin ignoriert uns und fischt. Als wir unsere Boote in der Mündung später drehen, sucht ein weiterer, großer Braunbär etwa 80 m vom Seeufer entfernt in der Stromzunge des Flüßchens nach Beute! Auch er läßt sich von uns nicht stören. Der Wind nimmt unterdessen weiter zu, und das Fotografieren aus freier Hand im Boot findet bei gut halbmeterhohen Wellen seine Grenzen. Wir ziehen weiter, finden einen Lagerplatz in einer windgeschützten Bucht an einer der größeren Inseln.

Tags darauf kerben Buchten immer wieder das felsige Südufer ein; später prägen im seichten Wasser Felsblöcke und Findlinge sowie weinrote Grasbüschel die Uferlandschaft. Bei Sonne und Windstille passieren wir die Seeenge, die den Iliuk Arm vom restlichen Naknek Lake abgrenzt und hinter der in nordwestlicher Richtung das Brooks Camp liegt. Der Campground (7Dollar/ Person/ Nacht) befindet sich etwa 300m nördlich der Hütten der Nationalparksverwaltung und ist mit Elektrozaun gegen Bärenbesuch gesichert. Derzeit sind nur fünf Bären im Gebiet des Brooks Camp, erfahren wir. Die Ranger bestätigen unsere Vermutung, daß in einer Woche mehr Tiere da sein könnten - im August sind die meisten noch in den Beeren. So beschließen wir, die nächsten Tage in der "Bay of Islands" zu verbringen und später noch einmal zum Brooks Camp zurückzukommen.
Wir ziehen Richtung Nordwest und umpaddeln dann die Landspitze, hinter der sich nach Osten der North Arm des Lake Naknek mit seinen Inseln erstreckt. Schlagartig nimmt das Wasser erstmals wieder eine tiefblaue Farbe an und ist absolut klar. Wir wählen eine kleine Insel als Nachtlager, an deren Ostende Weißkopfseeadler auf einer breiten, gedrungenen Fichte von kaum 5m Höhe ein Nest haben.

In der Nacht ist Dauerregen mit kräftigem Ostwind aufgezogen; die Wellen draußen sind so hoch, daß wir beschließen, zu bleiben. Am nächsten Morgen dann 8°C und leichter Westwind - weiter geht's.
Wir nehmen in Ufernähe Kurs Ost in die "Bay of Islands". Das Ufer ist abschnittsweise wieder felsiger, unterbrochen durch flache Buchten mit Kiesstränden. Der lichte Wald besteht fast nur noch aus kleinen Birken, Weiden und Pappeln, über denen ein herbstlich gelblicher Schimmer liegt. Auch die Tundraflächen der Berghänge schimmern gelblich und rötlich-grau. In der Mündung des nächsten Lachsbachs fängt Walter unser Abendessen und wir steuern bald eine Insel an. Dicke Moospolster bedecken den Boden; hier und da Beerenstauden; Birken und Pappeln bilden ein stellenweise dichtes Gestrüpp, und überall Pilze. Aus dem Lachs bereiten wir diesmal Frikadellen, mit Pilzsoße. Später nimmt der Wind zu; schließlich schaffen es einige Wellenzungen, unser Lagerfeuer ganz zu löschen - passend zur Schlafenszeit.

Tags darauf halten wir bei sonnigem Wetter noch einmal auf den gestrigen Lachsbach zu. Prompt tritt ein Braunbär aus dem Wald, patroulliert das sandige Ufer in Richtung Bachmündung. Später stellen wir fest, daß die Karte vom südöstlichen Teil der Bay of Islands oftmals nicht stimmt. Steil ragen die Felsufer auf. Die Lagersuche gestaltet sich trotz der vielen Inseln schwierig, viele Inseln sind zu felsig. Schließlich finden wir eine kleine Insel am nordwestlichen Ende der Insellandschaft. Ein Regenbogen rahmt sie abends wie ein Heiligenschein ein. Der Lake Grosvenor liegt Luftlinie nur knapp fünf Kilometer von uns entfernt.

Der Morgenhimmel ist bewölkt, verspricht aber, nicht gleich loszuschütten. Wir ziehen Richtung Westen. Über lange Strecke folgt flaches Ufer ohne Buchten; lockeres Buschwerk aus Birken und Pappeln bildet den Wald; selten steht eine Fichte dazwischen. Dann erreichen wir einen großen flotten Bach. Ein paar Reds stehen im Wasser, und plötzlich tritt ein großer Bär aus dem Wald. Er fühlt sich von uns offenbar gestört und verschwindet nach wenigen Minuten. Westlich zweier weiterer Bäche ändert sich die Landschaft; die flachen Ufer weichen einer hohen Felskante, die "Mega-Waschbeton" ähnelt. Manchmal führen tiefe Spalten ins Gestein. Danach mündet ein auf der Karte nicht eingezeichneter, kaum meterbreiter klarer und schneller Bach in den See. Die Rücken- und Schwanzflossen dutzender Rotlachse ragen aus dem flachen Wasser. Die in der Karte verzeichneten "Ruins" finden wir nicht. Das Wetter scheint stabil, so queren wir etwa 3km nach Süden Richtung Brooks Falls und übernachten wieder auf der "Adlernest-Insel".

Mt. Katolinat am Iliuk Arm
Iliuk Arm des Naknak Lake
Lachse in den Riffles am Brooks River
Spielende Grizzlybärin
Spielende Grizzlybärin mit Jährling
Jährling spielt mit Treibholz
Nach so viel Lachs darf man auchmal müde sein...
Genüsslich verschlingt der Grizzly einen Lachs
Und Möven sind immer in der Nähe...
Wir holen uns auch einige Lachse....